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Nahrungsergänzung

Rhodiola rosea – der Rosenwurz

Das natürliche Lebenselixier gegen Stress

Der Rosenwurz (Rhodiola rosea L.) ist eine Pflanze, die vorwiegend am nördlichen Polarkreis und in Gebirgsregionen Europas, Nordamerikas und Asiens beheimatet ist. Der bis zu 70 cm hohe mehrjährige Rosenwurz, der zu der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) zählt, hat gelbe Blüten und einen knollenartigen Wurzelstock.

Ihren Namen verdankt die Pflanze, die auch unter der Bezeichnung „Goldene Wurzel“, „Sibirische Wurzel“ oder „Arktische Wurzel“ bekannt ist,  ihren nach Rosen duftenden Wurzeln (griechisch: „rhodon“ = Rose).

Damals wie heute werden vor allem der Wurzel von R. rosea heilende Kräfte nachgesagt.

Rhodiola rosea – eine Heilpflanze mit langer Tradition

Erstmals im Jahr 77 n. Chr. von dem griechischen Arzt Dioskurides in seinem großen Werk „De Materia Medica“ beschrieben, wurde Rhodiola rosea bereits über mehrere Jahrhunderte als traditionelle Heilpflanze in China, Russland, Japan und Korea verwendet.

Nicht nur die Griechen, sondern auch die Wikinger schätzen bereits R. rosea als natürliches „Doping-Mittel“ zur Steigerung der körperlichen Fitness, Kraftausdauer und Kondition.

Traditionell kommt Rosenwurz auch als natürliches Heilmittel gegen Blutarmut, sexuelle Störungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Nervensystems, zum Einsatz.

Volksmedizinisch wird der Rhodiola Wurzel-Extrakt zur Erhöhung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, zur Beseitigung von Erschöpfungszuständen und Müdigkeit, sowie zur Stimmungsaufhellung verwendet.

Rhodiola rosea – ein pflanzliches Adaptogen

Bislang gibt es weltweit nur wenige Heilpflanzen, mitunter R.rosea, denen eine adaptogene Wirkung zugesprochen wird.

Unter „Adaptogenen“ (abgeleitet vom lateinischischen: „adaptare“ = anpassen) versteht man nicht-toxische pflanzliche Wirkstoffverbindungen (Polyphenole/sekundäre Pflanzenstoffe), die laut Definition der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die natürliche Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen schädliche chemische, biologische und physikalische Umwelteinflüsse, erhöhen.

Adaptogene helfen dem Organismus nicht nur Stressoren besser abzuwehren, sondern wirken auch unterstützend auf die Bewältigung von Belastungssituationen.

Gleichzeitig besitzen Adaptogene eine regulierende Wirkung und fördern die Wiederherstellung des körperlichen Gleichgewichts (Homöostase).

Rhodiola rosea – stärkt den Körper und Geist

Adaptogene Pflanzenstoffe zeichnen sich durch ihr breites Wirkungsspektrum aus.
Primär modulieren und stimulieren Adaptogene die neuroendokrine Stressachse (Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde), das sympathoadrenerge System (Sympathikus und Nebennierenmark) und das Immunsystem.

Sekundär wirken Adaptogene auch auf das Herz- Kreislaufsystem, die Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse.

Seit 1961 wurden mehr als 180 wissenschaftliche Studien zu Rhodiola rosea veröffentlicht. Dennoch ist der genaue Wirkmechanismus dieser Heilpflanze noch nicht vollständig geklärt.

Zahlreiche pharmakologische, phytochemische und klinische Untersuchungen belegen, dass Rhodiola rosea:

  • die Widerstandskraft des Körpers gegen Überbelastung und Umwelteinflüsse erhöht
  • eine psychoaktive Wirkung hat
  • als natürliches Aufputschmittel wirkt
  • die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stärkt
  • stressbedingter Erschöpfung mildert
  • Müdigkeits- und Stresssymptome verringert
  • in den Adrenalin-Cortisol-Stoffwechsel eingreift  und Stressbelastung  reduziert
  • die Energie, Ausdauer und das Durchhaltevermögen steigert
  • die Gedächtnisleistung, mentale Konzentration und Aufmerksamkeit verbessert
  • die geistige Klarheit erhöht
  • das emotionale und psychische Wohlbefinden steigert
  • Depressionen und Angstzustände verringert
  • die Produktion der Neurotransmitter Serotonin, Norepinephrin und Dopamin stimuliert
  • den Abbau der Glückshormone Serotonin und Dopamin verlangsamt
  • einen gesunden Schlaf fördert
  • als Antioxidans das Nervensystem vor oxidativen Schäden durch freie Radikale schützt
  • die sexuelle Leistungsfähigkeit verbessert (Erhöhung des Testosteronspiegels)
  • die Aktivität der Schilddrüse und Thymusdrüse verbessert
  • eine antikanzerogene Wirkung hat
  • kardioprotektiv wirkt
  • die Immunabwehr stimuliert
  • den Blutzuckerspiegel senkt

Rhodiola rosea – in der Wurzel steckt die Kraft

1986 gelang es Dubichev und Kollegen, die spezifischen Inhaltsstoffe von R. rosea zu identifizieren. Dabei handelt es sich um vermutlich um die drei Zimtalkoholderivate (Phenylpropanoide) Rosin, Rosarin und Rosavin, die unter dem Begriff „Rosavine“ zusammengefasst werden. Im Vergleich zur Rhodiola Wurzel enthalten die oberirdischen Pflanzenteile nur etwa ¼ des Gehaltes an Rosavinen.

Bei der Verwendung von Rhodiola-Extrakten ist eine Standardisierung der Inhaltsstoffe von entscheidender Bedeutung.

Bis 1970 wurde angenommen, dass das Glykosid Salidrosid der Hauptwirkstoff von R. rosea sei. Ende der 1980er erkannte man jedoch, dass auch pharmakologisch unwirksame Rhodiola Arten Salidrosid enthalten. Vor diesem Hintergrund ist Salidrosid allein kein geeigneter Parameter zur Standardisierung von Rhodiola rosea-Extrakten.

Heutige Nahrungsergänzungspräparate beinhalten vielmehr einen Rhodiola-Extrakt der in der Regel auf einen Gehalt von 0.8-1% Salidrosid und mindestens 3% Rosavin standardisiert wurde.

Dennoch ist Vorsicht beim Kauf von Rosenwurz Präparaten geboten, denn unter den 200 Rhodiola Arten hat nur Rhodiola rosea nachweislich eine adaptogene Wirkung. Und nur die echte Rhodiola rosea Wurzel besitzt einen Rosavin:Salidrosid-Gehalt im Verhältnis von 3:1.

Rhodiola rosea – eine Heilpflanze frei von Risiken

Rhodiola rosea ist ein reines Naturheilmittel, gut verträglich und besitzt kaum Nebenwirkungen. Jedoch kann es bei der Einnahme von erhöhten Dosen (1-2 Gramm täglich) zu leichter Reizbarkeit und Einschlafproblemen kommen. Zudem ist bekannt, dass Rosenwurz die anregende Wirkung bestimmter Stoffe (z.B. Koffein) verstärken kann.

Deshalb sollte die Aufnahme von Rhodiola rosea morgens auf nüchternen Magen erfolgen und dabei auf einen erhöhten Kaffeekonsum verzichtet werden. In Abhängigkeit des Rosavin-Gehaltes liegt die empfohlene Tagesdosis für Rhodiola rosea Extrakte bei 100-600 mg.

In akuten Stresssituation tritt bereits unmittelbar bei einmaliger Einnahme von R. rosea eine Anti-Stress-Wirkung ein. Dennoch ist für eine optimale Wirkungsentfaltung eine orale Langzeitsupplementation über mehrere Wochen zu empfehlen.

Personen, die an Panikattacken leiden, Kinder, sowie Schwangere und Stillende sollten auf eine Einnahme von Rhodiola rosea verzichten.

Beitrag als pdf zum Download: Rhodiola rosea – Rosenwurz (329KB)

Literaturquellen:

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